Aktivität


Bildhauer
Bildhauer stellen aus den verschiedensten Materialien kunsthandwerkliche und künstlerische Gegenstände, sowie Gebrauchsgegenstände her. Sie arbeiten manuell, z.B. mit Hämmern, Stemmeisen und Meißeln, oder maschinell mit Hilfe von Steintrennmaschinen, Sägen oder pressluftbetriebenen Werkzeugen. Zur Anwendung kommen auch verschiedene Gussverfahren, bei denen Werkstücke nach Modellen und Abformungen aus Kunststein, Beton oder Metall entstehen.
Der Beruf des Bildhauers hat eine lange Tradition. Handwerkliches Bearbeiten von Holz oder Stein wird seit Jahrtausenden auf unterschiedliche Weise praktiziert. Viele bedeutende Bauwerke und Kunstwerke aus Stein oder Holz sind durch die Hände von Bildhauern entstanden. Das Berufsbild des Bildhauers hat sich durch technische Entwicklungen und Erneuerungen zwar stark verändert, kunsthandwerkliches Können ist jedoch bis heute die wichtigste Voraussetzung zur Ausübung des Berufs.
Die in unserer Firma tätigen Bildhauer sind mit der Erhaltung und Wiederherstellung von historischen Steinobjekten beschäftigt: Fehlende oder zerstörte Bauteile werden in den traditionellen Techniken im Originalmaterial kopiert oder durch Nachgüsse ersetzt. Abgebrochene Teile an Figuren werden gemäß dem historischen Vorbild nachgearbeitet und integriert. In Ausnahmefällen werden ganze fehlende Skulpturen unter Zuhilfenahme von historischen Vorlagen wie z.B. Fotos oder Plänen nachempfunden, um die Lesbarkeit von Ensembles wiederherzustellen.
Aufgaben:
Modellieren, Meißeln, Schleifen, Polieren

Restaurator
Zentrale Aufgabe des Restaurators ist die Konservierung und Restaurierung (Erhaltung und Wiederherstellung) von Kunst- und Kulturgütern. Bis 1900 war der Restaurator vor allem ein Künstler, der die Wiederherstellung des vermuteten ursprünglichen Zustandes von Denkmalen, darüber hinaus häufig aber auch die Perfektionierung von als unvollkommen empfundenen historischen Objekten anstrebte. Weil dabei die Objekte oft bis zur Unkenntlichkeit verändert wurden und von der alten Substanz nicht viel übrig blieb, begann sich Widerstand gegen diese Verfahrensweise zu regen. Statt Objekte zu rekonstruieren, erhielt deren “Alterswert” mehr und mehr eine eigene Bedeutung. Heute bestimmt eine immer stärker werdende Einbeziehung der Naturwissenschaften mit der Entwicklung von neuen Methoden und Materialien die Arbeit der Restauratoren. Restauratoren benötigen umfassende handwerkliche Fähigkeiten und ein geschultes künstlerisches Einfühlungsvermögen. Sie müssen detaillierte Kenntnisse der historischen Erscheinungsformen ihrer Objekte und deren Materialien erwerben; dazu zählen neben dem kunsthistorischen Überblick auch ein fundiertes chemisches und physikalisches Wissen. Die Ausbildung zum Restaurator erfolgt in Bulgarien im Wesentlichen über ein Hochschulstudium, das die Spezialisierung auf bestimmte Materialien und Objektkategorien (Gemälde, Objekte, Stein, Textilien, Papier u.a.) vorsieht und mit dem Titel Mag. art. abschließt. In unserer Firma sind Restauratoren verschiedener Fachrichtungen tätig.
Aufgaben:
Reinigen, Entsalzen, Festigen, statisches Befestigen, Ergänzen, Rekonstruieren, Imprägnieren

Wandmalerei
Die Wandmalerei ist neben der Bildhauerei die älteste überlieferte Kulturleistung der Menschheit. Im Gegensatz zur gefassten Architektur oder Skulptur (Baupolychromie) bildet das Wandbild eine an die Fläche gebundene selbständige künstlerische Einheit. Während in der strengen Wandmalerei die Wand als bloßer Bildträger verstanden wird, versucht die illusionistische Wandmalerei, den Eindruck von Dreidimensionalität zu erzeugen und den gebauten Raum zu erweitern und zu transformieren. Wandmalereien werden oft fälschlich allgemein als Fresken bezeichnet, dabei ist die Freskotechnik, bei der mit in Wasser gelösten Farbpigmenten in den frischen Kalkputz gemalt wird, nur eine von zahlreichen Verfahren, die auf Putz und Steinoberflächen zur Anwendung kommen.
Instandsetzungen und Reparaturen von historischen Wandmalereien wurde über Jahrhunderte von Künstlern ausgeführt. So restaurierte der römische Barockmaler Carlo Maratta im 17. Jahrhundert die Fresken der Sixtinischen Kapelle, auch in der Restauriergeschichte einheimischer Denkmäler finden sich bis ins 20. Jahrhundert meist akademische Maler als Restauratoren. Es verwundert daher nicht, dass mit der Restaurierung lange Zeit “Verbesserungen”, Uminterpretationen und Stiländerungen verbunden waren. In Bulgarien in diesem Bereich haben in der Regel über einen Hochschulabschluss.
Die Einbindung von Restauratoren für Wandmalerei in das Tätigkeitsfeld unserer Firmen gewährleistet einen breiten, wissenschaftlich fundierten Zugang zu den konservatorischen Problemstellungen bei der Restaurierung von Architekturoberflächen.
Aufgaben:
Freilegen, Festigen, Herstellen von Putzergänzungen, Retuschieren

Steinmetz
Der Steinmetz bearbeitet Naturstein oder Kunststein. Steinmetze spalten, behauen, schleifen, gravieren und polieren die Steine und verwenden dabei Hammer und Meißel, aber auch Druckluftwerkzeuge, sowie elektrische Fräs- und Schleifmaschinen. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt auf handwerklicher, geometrischer, oft bautechnischer Arbeit nach exakten Plänen.
Der Steinmetzberuf ist einer der ältesten Berufe überhaupt: Die Pyramiden von Gizeh und die Akropolis in Athen wurden von Steinmetzen mit einfachsten Mitteln aus exakt bearbeiteten Werksteinen ohne die Verwendung von Mörtel errichtet. Im Mittelalter entwickelte sich zunächst in den Klöstern das Steinmetzhandwerk, das auf die exakte Zurichtung und die künstlerische Gestaltung der Steinquader spezialisiert war. Die umherziehenden Steinmetze organisierten sich in den Bauhütten der Kathedralbaustellen in Bruderschaften; die in Städten sesshaften Steinmetze schlossen sich zu Zünften zusammen. Diese legten die Rechte und Pflichten für alle Steinmetzen und Steinbildhauer fest.
Im Rahmen der Tätigkeiten unserer Firma fertigen Steinmetze Vierungen als Ersatz für Fehl- und Schadstellen an Denkmälern und Steinfassaden, sowie Kopien von geometrisch konstruierten Bauteilen wie Balustern oder profilierten Gesimsen im Originalmaterial. Ein wichtiges Tätigkeitsfeld ist auch das fachgerechte Versetzen und Sichern steinerner Bauteile und Ornamente, sowie ganzer Denkmäler.
Aufgaben:
Schneiden, Abbauen, Schleifen, Polieren, Hämmern, Versetzen, Verfugen

Stuckateur
Stuckateur ist die Berufsbezeichnung für einen im Innenausbau, sowie an Fassaden tätigen Bauhandwerker. Das Berufsbild umfasst heute die Bereiche Putz, Stuck, Trockenbau, Wärmedämmung und Betoninstandsetzung.
Kern des Berufsbildes ist jedoch die Herstellung von Stuck. Darunter versteht man die plastische Ausformung von Mörteln und Gips. Stuckteile können sowohl in der Werkstatt vorgefertigt, als auch vor Ort erstellt werden.
Die Entwicklung des Berufsbildes Stuckateur ist eng mit der Geschichte des Stucks bzw. des Putzes verknüpft: Früher wurde der Stuckateur mit dem Maurer gleichgesetzt, spätestens im 17. Jh. erfolgte eine Trennung der beiden Berufsgruppen. In Renaissance, Barock und Klassizismus treten Stuckateure als wichtige Gestalter von vorwiegend kirchlichen, aber auch repräsentativen weltlichen Innenräumen auf. Sie gelten ebenso als Künstler wie die Maler und Bildhauer, mit denen sie zusammen arbeiten.
In der Denkmalpflege sind entsprechend spezialisierte Stuckateure oder Stuckrestauratoren mit der Pflege und Instandsetzung von historischen Putzen und Stuckelementen beschäftigt. Klassische Tätigkeiten sind die Reinigung und Freilegung, sowie die Konsolidierung (Verhängung, Festigung, Hinterfüllung) von losen und lockeren Elementen, aber auch die Ergänzung von Fehlstellen in Originaltechnik.
Aufgaben:
Herstellen von Formen, Negativ- und Postivgüssen, Versetzen, statisches Befestigen

Vergolder
Der Vergolder befasst sich mit dem mechanischen Aufbringen von Blattgold und anderer Blattmetalle auf metallische und nichtmetallische Trägermaterialien. Hauptsächlich kommen dabei zwei Techniken zur Anwendung, die Polimentglanzvergoldung und die Ölvergoldung.
Blattvergoldungen sind seit der Antike bekannt: In ägyptischen Gräbern sind an Särgen und Mumien heute noch gut erhaltene Vergoldungen zu finden. Von den griechischen Vergoldungen gibt es keine Spuren mehr, jedoch ist aus schriftlichen Quellen bekannt, dass Vergoldungen bei der Ausgestaltung privater und öffentlicher Gebäude üblich waren. Über die römischen Vergoldungen berichtet Plinius und gibt erstmalig Informationen zur Technik des Vergoldens.
Auf den Baustellen unserer Firmen bietet sich ein reiches Betätigungsfeld für Vergolder: Kaum ein Denkmal seit der Renaissance kommt ohne goldglänzende Ornamente, keine Heiligenfigur ohne goldenes Attribut aus. Die Vergolder pflegen und regenerieren historische Vergoldungen und ihre Grundierungen bzw. erneuern stark beschädigte oder verlorene Goldauflagen.
Aufgaben:
Reinigen, Grundieren, Vergolden, Ausbessern

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